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Pressetext von Moderatorin und Architektin vom 19.11.2007

Das Wohnprojekt SUN wird von Dipl.-Ing. Ursula Komes als Architektin und von Dr. Katrin Hater als Moderatorin begleitet:

Ursula Komes, Architektin: Ich habe schon mehrere Wohngruppen als Architektin begleitet, die als Bauleutegemeinschaft selber ihr Projekt gestemmt haben. Ich habe dabei gesehen, wie viel Arbeit darin steckt, wie viel Risiko von den Initiatorinnen getragen werden und wie viel Lehrgeld bezahlt werden musste.

Dr. Katrin Hater, Soziologin: Es ist deutlich zu beobachten, dass das Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Wohnformen stark wächst. Die einschlägigen Tagungen und Vorträge sind immer überbucht, die realisierten Projekte werden zu viel besuchten Pilgerstätten. Aber nur ein Bruchteil der Menschen, die sich diese Lebens- und Wohnform wünschen, hat die Zeit, den Mut und die Tatkraft, die vielen Hürden der Realisierung eines großen Bauvorhabens zu überwinden.

Daraus ist die Idee entstanden, einen Bauträger einzuschalten, der mit professionellem Know How die Verantwortung für den Bauprozess und das finanzielle Risiko bis zum Verkauf der letzten Wohnung übernimmt. Dazu war es notwendig, die Kernelemente eines Gemeinschaftswohnprojektes, also die selbst bestimmte Nachbarschaft und die intensive Planungsbeteiligung, in die den gesetzlich weitergehend vor geschriebenen Ablauf des Bauträgergeschäftes zu integrieren. Ursula Komes und Dr. Katrin Hater haben, im Auftrag der Aachener Stiftung Kathy-Beys, ein entsprechendes Organisationsmodell und Ablaufschema entworfen (s. Aachener Stiftung: Gemeinschaftlich Wohnen 50+).

Komes: Das heißt: auch in diesem Wohnprojekt, das mit einem Bauträger realisiert wird, ist der Gemeinschaftsgedanke der Kristallisationskern, um den sich die Interessentinnen und Interessenten zusammenfinden. Auch in diesem Wohnprojekt bestimmen die künftigen Bewohner wie Bauleute in allen zentralen Fragen der Gestaltung und der technischen Ausstattung mit und die Planung wird für jede Wohnung individuell von mir mit den künftigen Bewohnerinnen entwickelt.

Hater: Außerdem wurde die Wohngruppe sehr entlastet, indem sie von Anfang mit mir als externer Moderatorin arbeiten konnte. Je nach Projektphase ändern sich die Anforderungen an die Moderation. Zur Zeit steht es an, mit der Gruppe das Handwerkszeug zu klären, mit dem die künftige Hausgemeinschaft ihre Angelegenheiten selbständig regeln wird.

Komes: Wir sind sehr froh, dass wir in der nesseler projektidee GmbH einen Bauträger gefunden haben, der Wohnprojekte nicht nur als neue Marktchance erkannt hat, sondern sich ernsthaft auf die Idee eingelassen hat und bereit war, in vieler Hinsicht Neuland zu betreten. Das Wohnprojekt proSUN am Kronenberg ist das erste Projekt, das in dieser Konstellation realisiert wird und es ist sehr schön zu sehen, dass nach den langen vorarbeiten nun tatsächlich der Bagger auf dem Grundstück steht.

Hater: Wir werden im Austausch mit der nesseler projektidee GmbH die Erfahrungen mit diesem Projekt auswerten und das Konzept weiter entwickeln. Damit stehen für künftige Wohnprojektgruppen ein erprobtes Modell und ein eingespieltes Team zur Verfügung. Wir hoffen, dass mit diesem Angebot noch viele Wohnprojekte in Aachen und Umgebung entstehen werden.

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