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Historie

...dieses Wohnprojektes, das einige Hürden nehmen musste, daran gewachsen ist und heute selbstbewusst eine eigene Identität gefunden hat.

Herbst 2002 - Idee

Das „Stadthaus statt Haus“ mit seiner nachbarschaftlichen Atmosphäre, die vielen Besuchern das Herz aufgehen lässt, weckt auch das Interesse der Aachener Stiftung Kathy Beys. Kann diese Wohnform auch von einem professionellen Bauträger angeboten werden?

Die Stiftung gibt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Das Ergebnis wird auf einer Informationsveranstaltung vorgestellt, als Bauträger wird nesseler projektidee gmbh gefunden. Zahlreiche an dem neuen Wohnkonzept Interessierte finden sich zusammen. Die ersten Ideen für das Zusammenleben werden formuliert und mit dem Arbeitstitel „Selbstbestimmt und Nachbarschaftlich“ (SUN) versehen.

Herbst/Winter 2004 - Gruppenkonzept - Rosfeld

Die Gruppe arbeitet nun mit dem „Projektentwicklungsteam“ (Ursula Komes als Architektin, Hubertus Neßeler / nesseler projektidee gmbh als Bauträger und Dr. Katrin Hater als Moderatorin) zusammen. Ein Grundstück „Im Rosfeld“ kommt ins Visier, die verbleibenden Interessierten wachsen zu einer lebendigen Gruppe mit großer Altersspanne zusammen. In heißen Diskussionen entsteht ein gesetzes- und vorschriftenkonformes Modell, das den künftigen Bewohnern erlaubt, ihre Wohnungen individuell zu planen und ihre Mitbewohner selber auszusuchen.

2005/2006 - auf und ab

Kurz vor Abschluss geht dieses Grundstück der Gruppe verloren. Etliche der Interessierten schauen sich nach anderen familien- oder altengerechten Wohnungen um. Die Verbleibenden suchen weiter und nehmen manches Grundstück in näheren Augenschein – ein Abenteuer für alle Beteiligten.

Die Stadt bietet das Grundstück auf dem Kronenberg an, es wird schließlich für den Bauträger reserviert, um das Wohnprojekt SUN zu entwickeln. Jetzt wird es für alle Interessierten ernst und das Rechnen und die Auseinandersetzung mit den Bauplanungen fängt an. Um Vereinsziele und -satzung wird gerungen. Die ersten Mutigen verkaufen ihre bisherige Wohnung – eine sehr aufregende Zeit.

Das Leben geht über manche Pläne hinweg, am Ende bleibt eine Kerngruppe von drei Parteien übrig – zu wenig, um mit dem Bau zu beginnen.

Frühling 2007 - Idee: Passivhaus

Gut besuchte Info-Veranstaltungen bringen neue Interessenten, die sich sehr spontan und begeistert für das Projekt entscheiden und eine völlig neue Idee einbringen: Wenn schon ein Neubau, dann nach den besten energetischen Standards (ein KfW 40-, ein „Passivhaus“). Nach gut zwei Monaten haben sich alle Beteiligten mit der neuen Idee angefreundet, die neuen Preise sind ausgerechnet und die ganze Gruppe stimmt der Umplanung zu. Der alte Projektname SUN – selbstbestimmt und nachbarschaftlich, bekommt eine zusätzliche Bedeutung: Sonnenenergie und Ökologie! Jetzt wird intensiv gearbeitet: Grundrisse werden geplant, der Verein gegründet, Finanzierungen ausgerechnet, Fördermittel beantragt, technischer Sachverstand gewonnen, die Details der Baubeschreibung mit dem Bauträger verhandelt.

Zu den Planungssitzungen trifft man sich fast wöchentlich, sonntags gibt es öfter gemeinsame Spaziergänge rund um den Kronenberg und die künftigen Nachbarn lernen sich bei Kaffee und Kuchen auch privat besser kennen.

Herbst 2007 - Baubeginn

Die Euphorie des Neuaufbruchs trägt nicht alle durch die Widrigkeiten der Umsetzung, bei Baubeginn sind nur 6 von 13 Wohnungen verkauft. Doch damit kann der Bau planmäßig starten. Die Gruppe wird zu einem überaus kompetenten Projektteam, das viele Fragen von Technik und Gestaltung mitentscheidet. Und nach der Gruppenarbeit geht´s ins Alte Zollhaus oder ins Café Liège.

April 2008 - Richtfest

Der Rohbau steht, das Richtfest wird groß gefeiert, Pläne für das Zusammenleben werden geschmiedet.

September 2008 - Einzug

Das Haus wird bezogen. 10 von 13 Wohnungen sind verkauft. Das gemeinsame Wohnen nimmt Gestalt an: „Selbstbestimmt und Nachbarschaftlich“ ist heute Realität. Gemeinsame Aktivitäten, gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und die Selbstverwaltung stehen im Mittelpunkt. Es ist eine bunte Bewohnerstruktur entstanden. Von Kindern über junge Doktoranden bis zu Rentnern wohnen hier Familien, Ehepaare und Alleinstehende, Menschen mit und ohne Behinderung. Regelmäßige Treffen zum Frühstück, zu Kaffee und Kuchen und am Abend etablieren sich. Die gemeinsame Gästewohnung wird von Freunden und Verwandten gerne genutzt. Die ersten Feste auf der neu angelegten Terrasse und in der Gästewohnung werden gefeiert.

Frühjahr 2009

Zum ersten Tag der offenen Tür im Februar 2009 kommen ca. 200 Besucher aus Nah und Fern. Dazu gehören natürlich neben den Hausbewohnern, die Familienangehörigen, die neugierig auf das neue Zuhause ihrer Eltern, Großeltern oder Geschwister sind. Darüber hinaus sind auch interessierte Gruppen zu Besuch. Entweder suchen sie Informationen über die Entstehung der Gruppe, das Zusammenleben in einem Projekt wie unserem oder über die eingebaute Technik.